Skip to main content

Läufigkeit

So wird der Teil des Zyklus der Hündin bezeichnet, in dem auf den Eierstöcken die Eier, Follikel, heranreifen und es dann zum Eisprung kommt und die Hündin fruchtbar ist.

Wann eine junge Hündin geschlechtsreif wird, also die Läufigkeit erstmalig auftritt, ist sehr unterschiedlich. Abhängig von Körpergröße und Rasse frühstens mit 6 Monaten, meistens spätestens mit 1 Jahr Lebensalter. Aber es gibt wie immer Ausnahmen.

Die meisten Hündinnen werden dann 2x jährlich läufig.

Medizinisch unterscheiden wir in den 3 Wochen, die eine Läufigkeit andauert, einen Präöstrus und Östrus. Beide Phasen dauern ungefähr 10 Tage. In der ersten Phase verliert die Hündin dunkles Blut und die Scheide schwillt stark an. Wenn das Blut heller wird, wird es „gefährlich“. Die Hündin ist deckbereit und man sagt „sie steht“. Diese Stehphase ist unterschiedlich lang. Es gibt Hündinnen die lassen sich nur an 1-2 Tagen decken. Aber andere, die stehen 2 Wochen lang. Also, es heißt für Sie als Besitzer einer Hündin, im Grunde die ganze Zeit der Läufigkeit/Hitze aufpassen.

Man bezeichnet das übrigens als Läufigkeit, weil eine noch so treue Hündin in dieser Zeit weg laufen kann. Das ist ein Instinktverhalten, was auch bei der größten Couchpotato auftreten kann. Und weglaufen tun die meisten Hündinnen nicht in der ersten oder zweiten Hitze. Nein, hier geht es tatsächlich nach dem Motto „je oller, je doller“.

Es ist hier bei mir an der Kreuzung mal eine 8 Jahre alte Hündin überfahren worden, die war im Zuge ihrer Läufigkeit erstmalig im gesamten Leben aus dem Garten ausgebrochen und tatsächlich weg gelaufen. Die Hündinnen irren dann natürlich ziellos umher. Und so ist es zu dem tragischen, tödlichen Unglück gekommen.

Besitzer berichten manchmal, dass sie kaum merken, dass ihre Hündin läufig ist. Die Blutungen sind nur sehr gering und auch der Stress mit fremden Rüden ist erträglich.

Aber es geht auch anders. Meine Polli hat in ihrer ersten Läufigkeit unseren ganzen Teppich rouiniert. So habe ich es überhaupt bemerkt. Da sie erst 7 Monate alt war, hatte ich damit eigentlich noch so gar nicht gerechnet. Bis ich mir dann so ein „Höschen“ angeschafft hatte, war der Teppich versaut.

Solche „Höschen“ sind ganz praktisch. Aber nicht alle Hündinnen dulden diese und vor allem ist es keine „Keuchheitshöschen“. Einen Deckakt kriegen die Hunde damit trotzdem hin.

Immer wieder kommt es zu einem ungewollten Deckakt. Wenn das geschehen ist, müssen Sie zur Praxis kommen. Wir beraten dann, je nach Zyklusstand, was zu tun ist.

Wenn die Läufigkeit länger als 4 Wochen anhält, sollten Sie auch zur Untersuchung kommen.

Dass die Läufigkeit vorbei ist, ist dann sicher, wenn die Hündin sich gegen aufdringliche Rüden wehrt, sie „weg beißt“ zum Beispiel.

Man kann auch sehen, das das Scheidensekret so wässrig schmierig, leicht bräunlich und die Scheide vor allem wieder kleiner wird.

Auch wenn Sie unsicher sind, ob denn die „Gefahr“ nun vorüber ist, können Sie her kommen. Ich kann das mit Hilfe einer Tupferprobe und betrachten der Schleimhaut in der Scheide feststellen.

Im Zweifel hilft auch eine Blutuntersuchung.

Franziska Kähler