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Transportbox

Bevor ich meine Hündin Polli im Alter von 8 Wochen bei ihrer Mami abgeholt habe, hatte ich mir schon eine große Box für sie angeschafft. Meine verstorbene Hündin Joon, kannte so eine Box überhaupt nicht. Aber ich hatte durch Fragen und Schilderungen der Hundebesitzer hier in der Praxis, doch in den Jahren gelernt, dass so eine Box echt von Vorteil sein kann.

Ob für Flugreisen, im Auto oder im Hotel. Wenn Hunde, aber auch Katzen, an den Aufenthalt in so einer Box gewöhnt sind, ist das super. Und es gibt noch mehr Situationen, wo eine solche Box sehr hilft.

Immer wieder schildern Besitzer von Hunden, vor allem Toyrassen, das die nicht stubenrein werden. Da ist dann mein erster Rat, wenn man keine Zeit hat auf „der Lauer zu liegen“, um den Hund in flagranti zu erwischen, den kleinen „Hosenpinkler“ in seine Box zu sperren.

Da wird er nämlich in aller Regel nicht rein machen. Und nur wenn Sie aufpassen und erzieherisch eingreifen können, darf er sich frei bewegen. Und natürlich auch, wenn er gerade gemacht hat und keine Gefahr im Verzug ist, dass er gleich wieder rein macht.

Für Hundebesitzer mit Kindern hat eine solche Box auch nur Vorteile. Kommt der Welpe ins Haus, hat der noch ein sehr starkes Schlafbedürfnis, auch tagsüber. Wenn der kleine Hund dann „umfällt“ und pennt, gehen kleine Kinder oftmals hin und wollen nun die Gunst der Stunde nutzen, den mal in Ruhe an zu fassen. Denn ein wuseliger Welpe lässt sich ja nicht angucken, so wie Kinder es gerne möchten.

Das führt dazu, kaum schläft das Hundekind, wird es vom Menschenkind wieder geweckt. Das ist schlecht. Solche Hunde sind sehr unausgeglichen, unkonzentriert und schlecht erziehbar, da sie chronisch müde sind. Außerdem entwickelt sich z.B. das Immunsystem nur im Schlaf. Daher ist es wichtig, das Welpen, wenn sie sich denn einmal zu schlafen hingelegt haben, nicht gestört werden. Und das geht am besten in so einer Box. Dann kann die Abmachung sein, das ist der Ort, wo die Kinder den Hund nicht stören dürfen. Das lernen beide ganz schnell.

Außerdem kann man im normalen Alltag einen Hund auch mal „nicht gebrauchen“.

Besuch, der Angst vor Hunden hat, Kindergeburtstagsfeiern, Handwerker im Haus usw.

Aber natürlich können Sie nicht ihren Hund einfach so in eine Box sperren und erwarten, dass er das o.k oder gar toll findet.

Normalerweise wird das wie im folgenden beschrieben geübt: Die Box wird aufgestellt. Unter einer Treppe eignet sich gut z.B.

Aber sie können die auch erst einmal im Wohnzimmer, oder wenn sie nicht so sehr groß ist und man sie gut durch die Gegend schleppen kann, immer da aufstellen, wo es gerade passt. Also abends im Wohnzimmer, nachts im Schlafzimmer oder im Flur davor.

Polli`s Box hatte ich zunächst hier in der Praxis. Zum einen wurde sie hier angeliefert und dann dachten wir, wird es anfangs schwer ihr bei zu bringen, das sie während der Sprechzeit nicht bei uns sein kann, sondern im Flur neben an warten muß. Da war der Plan sie im Zweifel im Labor in der Box zu haben, so dass sie alles und uns sehen kann, aber hier nicht zwischen den Kunden umher läuft.

Wenn sie also die Box aufgestellt und entsprechend mit Decken ausgestattet haben, dann öffnen sie die Boxentür. Nehmen sie mehrfach am Tag ein Leckerli oder Spielzeug und führen den Hund wie aus Zufall immer in die Nähe der Box. Nur hinführen, oder auch mal drum herum führen und gut ist. Dann in der Folge, legen Sie mal ein Leckerli in den Boxeneingang. Oder wenn sie beobachten, dass der Hund freiwillig die Box aufsucht, dann legen sie immer mal ein Leckerli in die Box.

Polli ist hier in der Praxis mit allem was man ihr gegeben hat freiwillig in der Box verschwunden, um es in Ruhe fressen oder auseinanderpulen zu können.

Das geht auch mit Katzen. Integrieren Sie Transportbox in die wohnliche Umgebung und verstecken Sie was besonderes in der Nähe und später in der Box. Viele holen die Box nur für den Transport vom Dachboden oder aus dem Keller. Beim Anblick der Box flüchten die Katzen und der Stress beginnt.

Wenn dann der Hund die Box kennengelernt hat und er freiwillig dort reingeht, um z.B. das von Ihnen darein geworfene Leckerli zu holen, dann verschließen sie die Tür, geben durch die geschlossene Gittertür Leckerli, warten ein paar Sekunden, belohnen wieder mit Leckerli und Lobwort und machen die Tür kommentarlos wieder auf.

Nichts mehr geben oder sagen, also nicht „das aus der Box raus kommen“ großartig bestärken. Und so geht das weiter. Sie Verlängern die Zeit von zunächst Sekunden auf eine Minute. Gehen dann mal um die Ecke kurz, belohnen immer durch die geschlossene Tür und machen sie dann auf.

Wenn der Hund heult oder sonst wie versucht aus der Box heraus zu kommen, dann ignorieren Sie das Verhalten, warten noch die Sekunde ab, bis er eben wieder ruhig ist, belohnen dann schnell und machen die Tür wieder auf. Oder sie sagen ein deutliches „Nein“ in der Erwartung, das er kurz innehält, dann wieder sofort belohnen und Tür aufmachen.

Polli hat das zunächst alles „bilderbuchmäßig“ gemacht. Dann habe ich die Box mit nach Hause genommen und im Flur aufgestellt. Ich wollte sie da vor allem dann drin einsperren, wenn ich mal einkaufen gehe und sie noch nicht alleine im Haus frei laufen sollte. In dem Alter war nichts wirklich sicher vor ihr. Selbst den Putz an den Wänden hat sie angenagt...

Dann habe ich sie in die Box gelockt und bin die Treppe hoch um im Bad noch was zu holen. Da fing sie an zu jammern und dann richtig heftig zu schreien. „Also, nun übertreibt sie aber“ dachte ich und beschloß, dass ich, wenn ich die Treppe runterkomme, zunächst sie noch ignoriere und erst nochmal kurz in die Küche gehe, bevor ich sie dann aus der Box lasse.

Als ich dann zur Box kam, dachte ich, ich gucke nicht richtig. Polli hing mit weit aufgesperrtem Fang in dem Gitter fest. Aus Wut hatte sie wohl in das Türgitter gebissen und hatte sich dann mit ihren kleinen Milchzähnchen dort verhakt. Daher hatte sie auch so laut protestiert. So nach dem Motto: „Hilfe, Hilfe!“

Es war gar nicht so einfach, sie aus dieser mißlichen Lage zu befreien. Man war ich froh, dass ich nicht zum Einkaufen gefahren war.

Aber mittlerweile liebt Polli Ihre Box. Wir hatten sie schon mit auf Amrum. Das war auch sehr praktisch. Wenn man vom Strand kommt, kann der Hund dort drin erst einmal „absanden“. Im Auto hatte sie einen super Platz. Die Box ist groß, sie kann darin stehen. So ist dann auch eine lange Fahrt bequem für einen Hund.

Also, Sie sehen, so eine Box hat viele Vorteile.

Franziska Kähler