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Kaninchen-Alphabet

Wenn man mit dem Gedanken spielt, ein Kaninchen anzuschaffen, stellen sich im Vorfeld so einige Fragen. Wir haben versucht alphabethisch einige Gesichtspunkte zu erläutern.
A
ANSCHAFFUNG

Bevor man sich ein Tier anschafft, sollte zunächst geklärt werden, ob irgendwelche Hindernisgründe, wie z.B. Allergien, die Verantwortlichkeit für das Tier oder Probleme mit dem Vermieter dagegen sprechen könnten.Danach stellt sich die Frage, wo man ein Kaninchen kaufen kann. In der Regel kann man im Zoofachhandel, von Züchtern, aus privater Hand oder vom Tierschutz Tiere erwerben. Anzeigen in lokalen Zeitungen, Pinnwänden im Supermarkt oder Ebay-Kleinanzeigen, die Möglichkeiten sind vielfältig, wichtig ist sicherlich, dass die Beratung vertrauenswürdig ist und dort mit den Tierchen liebevoll umgegangen wurde.

ALTER

Kaninchen haben eine Lebenserwartung von etwa 6-13 Jahren.

AUSWAHL

Bei der Wahl für das richtige Kaninchen sollte man seinen Fokus auf folgende Aspekte legen:
1. Verhalten: Ist es munter und reagiert passend auf seine Umwelt? Ist es zutraulich oder sitzt es verängstigt in der Ecke? Wie wurde es von den Eltern und vom Züchter geprägt?
2.Körper: Ist der Bauch weich oder ist es von der Statur eher knochig?
3.Fell: Ist das Fell glänzend, dicht, stufenlos anliegend ohne kahle Stellen?
4.Augen: Sind die Augen klar, gleich groß, offen und ohne Ausfluss?
5.Ohren/Nase: Sind sie trocken, sauber? Bewegen sie sich bei Geräuschen? Schnuppert es?
6.Zähne: Sind die oberen Zähne vor den unteren Zähnen? Ist Speichelfluss sichtbar?
7.After: Ist die Region um den After trocken und unverklebt?
8.Alter: Ist das Tier älter als 7 Wochen?
9.Größe: Wie groß ist oder wird das Tier? Ist genug Platz vorhanden? Bei jungen Kaninchen kann man an den Ohren sehen, wie groß das Kaninchen in etwa wird.

B
BLINDDARMKOT

Blinddarmkot ist weicher und sieht traubenförmig aus. Kaninchen nehmen (meist in der Nacht) den von ihnen abgesonderten Blinddarmkot wieder über das Maul auf und verdauen ihn nochmals, dieses Verhalten ist nicht krankhaft und wird auch als Zäkotrophie bezeichnet.

E
EINZELHALTUNG

Sicherlich erscheint es einem im ersten Moment übertrieben statt einem neuen Familienmitglied gleich zwei anzuschaffen. Doch da Kaninchen in freier Wildbahn immer im Familienverband leben ist eine Einzelhaltung  absolut nicht empfehlenswert. Am leichtesten harmonieren die Tiere, wenn sie Geschwister sind. Ein kastriertes Männchen lässt sich in der Regel gut mit einem Weibchen zusammen halten, ebenso zwei kastrierte Böcke. Man  sollte darauf achten, dass die Tiere möglichst früh kastriert werden, da die Geschlechtsreife schon im 3.-4. Lebensmonat einsetzen kann.

F
FIXATION

Aufgrund ihrer Urinstinkte mögen es Kaninchen nicht gerne von oben gegriffen zu werden. Will man ein Tier richtig fixieren, so dass es sich und keinen anderen verletzen kann, sollte man es entweder im Genick greifen oder das Tier mit dem Rücken an den Brustkorb des Halters drücken, so dass man mit einer Hand zwischen die Vorderbeine und mit der anderen unter den Po greift.

FREILAUF

Zunächst sollte man sich überlegen, ob man die Tiere drinnen oder draußen frei laufen lassen will. In der Wohnung sollte man auf die erhöhte Stolpergefahr, die Gefahr von zufallenden Türen, angeknabberten Leisten, Kabeln und Teppichen unbedingt achten.Der Freilauf im Garten oder Balkon sollte nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Mindestens 1/3 der Fläche sollte  Regen- oder Sonnenschutz abgedeckt werden. Brüstungen und Löcher sollten - mitunter auch wegen anderen Tieren wie Katze, Hunde oder Marder- gesichert werden.Rutschiger, kalter Boden ist nicht geeignet. Der Boden sollte daher mit Reis-/Maisstrohmatten oder mit Rindenmulch eingestreut sein. Erst wenn die Nächte im Frühjahr über 12°C sind, ist eine langsame Akklimatisierung fürs Draußenleben wieder möglich.Hierbei sollten sich die Tiere anfangs erst einmal stundenweise im Freigehege aufhalten. 2-3 Kaninchen sollten einen Auslauf von ca. 6qm haben. Um sicher zu gehen, dass sich die Tiere nicht in die Freiheit buddeln, sollte man Rasengittersteine unter der Erde verlegt werden und der Zaun rundherum etwa 50 cm tief versenkt werden. Mulch ist eine schöne Oberfläche, allerdings schwer sauber zu halten. Aufgrund des Buddeltriebs bleibt Gras leider nicht lange, am einfachsten eignet sich Spielsand, Steinplatten, Kies und Felsbrocken. Diese fördern dabei zugleich die Abnutzung der Krallen.Holzstämme, Kanalröhren, Kork-und Baumhöhlen beschäftigen die Tiere.

FÜTTERUNG

Da Kaninchen mit ihren Vorderzähnen abbeißen und mit ihren Backenzähnen eher eine Mahlbewegung ausführen, sollte man regelmäßig den Wuchs der Zähne kontrollieren lassen. Die Zähne eines Kaninchens wachsen pro Monat bis zu 1 cm. Durch genetische Ursachen oder eine fehlerhafte Fütterung kann es schnell zu Fehlstellungen der Zähne kommen, was zur Folge hat, dass die Tiere ihr Futter nicht mehr richtig zerkleinern können, Schmerzen bei der Futteraufnahme haben und/oder Durchfall entwickeln können. Der Anteil von Heu und Ästen sollte bei bis zu 70% liegen. Da der Magen des Kaninchens nicht stark bemuskelt ist, entleert sich dieser nur durch eine erneute Befüllung. Das Tier nimmt bis zu 80 Mal am Tag kleine Portionen zu sich. Nimmt es einmal zu viel auf, besteht die Gefahr einer Magenüberladung. Frisches Gemüse wie z.B. Möhren, Fenchel, Steckrübe und Brokkoli kann man den Tieren gerne füttern. Genauso vertragen sie sehr gut Pflanzen und Kräuter wie Kamille, Wegerich, Petersilie, Basilikum, Oregano, Dill, Löwenzahn, Gänseblümchen, Erdbeerblätter oder Brunnenkresse. Vorsichtig hingegen sollte man unbedingt bei Kohlsorten, Gurke und Tomate sein. Zwiebeln, Radieschen oder Rhabarber sind ungeeignet. Giftig für die Tiere sind Kartoffeln, grüne Tomaten und jegliche Süßigkeiten. Wenn man sein Tier „naschen“ lassen will eignen sich am besten Möhren, Äpfel, Apfelchips, grüner Hafer oder getrocknete Hagebutte.

G
GEWICHT

Das allgemeine Gewicht des Kaninchens ist rasseabhängig und  kann zwischen 1-8 kg liegen. Wichtig dabei ist, darauf zu achten, dass es nicht zu deutlichen Schwankungen in die eine oder andere Richtung kommt. Eine deutliche Gewichtszunahme hängt meist mit einer fehlerhaften zu zuckerhaltigen Ernährung zusammen. Eine massive Gewichtsabnahme, deutet meist auf Zahnprobleme, Parasiten oder andere Erkrankungen hin.

GEWÖHNUNG

Sobald Ihr neues Familienmitglied im neuen Heim angekommen ist, sollten Sie es in Ruhe beobachten. Fängt es an sich zu putzen, ist es „angekommen“. Bei der Kontaktaufnahme ist es wichtig, dass Sie sich dem Tier lang sam und in Hocke von vorne nähern, den Handrücken hinhalten, um es schnuppern zu lassen oder es evtl. mit Leckerlies zu locken.Sollte der Neuzugang zu einem schon existenten Kaninchen dazugesetzt werden, sollten Sie es langsam angehen. Zum einen muss geklärt sein, ob das Tier kastriert ist und ob es gesund ist. Die Tiere sollten sich unbedingt auf neutralem Terrain begegnen, wo viel Platz und Fluchtmöglichkeiten vorhanden sind. Sie sollten währenddessen das Verhalten beobachten und die Tiere sich nicht selbst überlassen.

H
HALTUNG

Es empfiehlt sich immer eher die Kombination Männchen/Männchen oder Männchen/Weibchen. In der Regel kommt es selten zu Auseinandersetzungen, wenn die männlichen Tiere gleich alt sind und gleichzeitig kastriert wurden. Weibchen untereinander können sich manchmal sehr bekämpfen.

HEU

Heu sollte immer reichlich im Käfig vorhanden sein. Es ist das perfekte Futter für Kaninchen. Durch seinen hohen Rohfaseranteil ist es kalorienarm, hilft bei der Zahnabnutzung und beschäftigt das Tier. Wichtig dabei ist, dass seine Qualität gut ist. Es sollte für Sie gut riechen, in der Farbe grün sein und nicht zu staubig. Man sollte unterschiedliche Gräser, Blüten und Kräuter erkennen können.

K
KÄFIG

Kaninchen, die in der Wohnung gehalten werden, sollten wegen ihrer Nachtaktivität nicht in einem Schlafraum untergebracht werden. Am besten geeignet ist ein nicht zugiger, heller Raum, der ungefähr 18°C Raumtemperatur aufweist, da die Tiere Hitze und Stress empfindlich sind. Wenn der Käfig etwas erhöht steht, fühlen sich die Tiere sicherer. Eine etwa 18cm hohe Kunststoffwanne verhindert, dass das Einstreu im ganzen Raum verteilt wird, die Gitter sollten wegen der Gefahr des Hängenbleiben waagrecht sein und am besten nicht mit Plastik ummantelt (Nagegefahr). Die Grundmaße eines Käfigs sollte für 2 Kaninchen bei mind. 120 cm X 60 cm liegen, aber je größer, desto besser. Gegebenenfalls kann die Fläche durch ein weiteres Stockwerk erweitert werden. Ein- und Ausgänge  sollten sowohl seitlich als auch oben vorhanden sein. Aufgrund des Fluchtverhaltens ist es am besten, wenn die Kaninchen mind. ein Häuschen mit 2 Eingängen bekommt. Für das Füttern eignen sich Futterraufen oder Steinguttöpfe. Trinken ist über eine von außen befestigte Nippeltränke oder wiederum auch mit einem Steinguttopf möglich.Man sollte ca. 5 cm staubarmes Kaninchenstreu verwenden (Späne) und darüber etwas Stroh verteilen. In der Region der Kotstelle eignen sich am besten Strohpellets/ Holzpellets (saugfähig und geruchsbindend).

KÄFIGREINIGUNG

Täglich sollten die Tränke und die Näpfe mit heißem Wasser gereinigt und das Einstreu in der Toilettenecke erneuert werden. Einmal in der Woche sollte der Käfig komplett gereinigt und mit heißem Wasser ausgeschrubbt werden. Urinstein lässt sich am besten mit Essig oder Zitronensäure entfernen. Diese sollten ca. 1/2h einwirken und danach mit klarem Wasser gründlich ausgespült werden.

KASTRATION

Wenn keine Zucht anvisiert ist, empfiehlt es sich so früh wie möglich (im 3.-4. Lebensmonat können die Tiere schon geschlechtsreif werden) die männlichen Tiere zu kastrieren. Ihr soziales Grundverhalten ist viel ausgeprägter, sie neigen weniger zu markieren und sind somit in der Regel „sauberer“.Zur Kastration sollte das Tier unbedingt mit Futter zum Tierarzt gebracht werden. Kaninchen dürfen aufgrund ihres Verdauungsapperates niemals nüchtern sein. Die darauffolgenden 3 Tage ist es besser das Tier nicht auf Stroh zu halten, so dass Wundinfektionsgefahr niedrig gehalten  wird. DIE TIERE SIND TROTZ KASTRATION NOCH BIS ZU 6 WOCHEN ZEUGUNGSFÄHIG! Eine räumliche Trennung vom Weibchen für diese Zeit ist daher sehr empfohlen.

KOT

Ein 2-3 kg schweres Kaninchen produziert pro Tag bis zu 150 Kotkügelchen. Diese sollten weder matschig noch zu fest sein und aromatisch riechen.

KRANKHEITEN

Im Allgemeinen ist wichtig darauf zu achten wie sich das Tier verhält, ob es normalen Appetit hat und geformten Kot absetzt.Kaninchen können an vielen verschiedenen Krankheiten erkranken, hier werden nur eine kleine Auswahl der wichtigsten beschrieben:

1. R(abbit) H(aemorrhagic) D(isease):  Diese Viruserkrankung ist ansteckend, wird über die Stechmücke übertragen und endet tödlich für das Tier. Das erkrankte Kaninchen ist matt und weist Fieber und Blutungen auf.Um diese Erkrankung vorzubeugen, wird empfohlen in der 8.LW zu impfen. Diese Impfung muss 4 Wochen später nochmals wiederholt werden (Boosterung). Danach erfolgt jährlich (am besten in Kombination mit Myxomatose im Frühjahr) eine Impfung.

2. Myxomatose wird auch als Kaninchenpest bezeichnet. Übertragen wird auch diese Krankheit von der Stechmücke und von Flöhen. Die Tiere weisen geschwollenen Augenlider und Genitalien oder Schwellungen in der Kopfregio auf. Die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa 80%. Auch hierfür gibt es eine Impfung, die nach anfänglicher 2-fachen Grundimmunisierung am besten 2x jährlich mindestens aber zum Frühjahr hin geimpft werden sollte.

3. Kaninchenschnupfen zeigt sich durch Nasenausfluss und Symptome einer Bronchitis und/oder Lungenentzündung. Behandelt werden kann dieser mit Antibiotika oder man kann durch eine jährliche Impfung, nachdem anfangs 2 x geboostert wurde, vorbeugen. Diese Impfung sollte dann allerdings im zeitlichen Versatz zur RHD+MYXO- Impfung stattfinden.

4. Hitzeschlag ist bei den Tieren nicht selten. Um diese davor zu schützen, sollten zum einen ihr Fell kurz gehalten werden, genügend Schattenplätze im Auslauf vorhanden sein, und der Transport im Auto nicht im geschlossenen Karton erfolgen. Sollte es dennoch zu einer Überhitzung des Tieres kommen, kann man das Tier mit kühlen, feuchten Lappen langsam abkühlen.

5. Madenbefall tritt bei den Tieren häufig zur warmen Jahreszeit auf. Eine nasse Stallhaltung, Wunden oder Durchfall locken Fliegen an, die ihre Eier in das durchfeuchtete Fell des Kaninchens setzen. Innerhalb kürzester Zeit schlüpfen Maden, die sich in das Tier „hineinfressen“. Um diese furchtbare Situation vorzubeugen, empfiehlt es sich, das Gehege trocken zu halten und die Tiere jeden Tag einmal zu kontrollieren.

P
PFLEGE

Die Ohren, insbesondere die Hängeohren der Widder, lassen sich gut mit Babyfeuchttücher reinigen. Die oberen Schneidezähne müssen knapp über den unteren greifen. Hin und wieder kommt es vor, dass sich Fell um die Zähne wickelt. Meistens fallen die Tiere durch ihren vermehrten Speichelfluss auf. Die Region der Geschlechtsdrüsen lässt sich am besten mit Babyöl und Wattestäbchen einweichen bevor die Reinigung möglich ist.Wenn es sich um ein normales kurzhaariges Fell handelt, langt es, das Kaninchen 1x im Monat zu bürsten. Langhaartiere müssen täglich gebürstet werden. Hierzu eignen sich die Kämme von Langhaarkatzen. Die Krallen werden z.T. von den Tieren selber in Buddelkisten oder durch steinige Untergründe abgenutzt ansonsten sollte man regelmäßig einen Tierarzt zu Rate ziehen.

POBLEME

1. Gitternagen: Je nachdem, ob das Tier an dem Gitter zerrt und damit signalisiert, dass es raus will oder nur stressfrei daran nagt, um sich zu beschäftigen. Letzteres lässt sich einfach durch eine Gestaltung des Auslaufs oder durch Anschaffung eines Genossen abschaffen.

2. Scheues Grundverhalten bei jungen Tieren ist meist angeboren. Ältere Tiere sollte man in Ruhe lassen, den Käfig etwas erhöht stellen (z.B.Couchtisch) und nur von oben mit einem Tuch abdecken, so dass sich das Tier langsam an seine Umweltreize gewöhnen kann. Locken und Anfüttern mit Leckerli helfen meist bei der Kontaktaufnahme.

3. Unsauberes Verhalten  deutet meist auf die falsche Lokalisation der Toilette hin. Weitere alternative Örtchen sollten schnell das Problem lösen. Es kann aber auch sein, dass es sich um ein Protestverhalten aufgrund neuer Lebensumstände (Umzug, fremde Personen, neue Käfiggenossen) oder um eine Erkrankung handelt. Um sicher zu gehen sollte das Tier von einem Tierarzt untersucht werden.

4. Kämpferische Auseinandersetzungen lassen sich am besten vorbeugen, wenn man zwei gleichaltrige Tiere aus demselben Wurf frühkastriert zusammen hält. Kommt es dennoch zu Streitigkeiten, kann man versuchen die Tiere mit Wasserspritzen auseinander zu halten. Sollte ein Neuling in den Käfig gesetzt werden, ist es ratsam, ihn im Vorfeld mit dem Einstreu einzureiben, um ihm den passenden „Sippenduft“ zu verpassen. Die Tiere sollten niemals sofort alleine zusammen gelassen werden. Es sollte immer genügend Platz für eine Flucht vorhanden sein. Sollte dies nicht funktionieren, kann man die Streithälse nebeneinander durch eine räumliche Trennung halten, so dass sie sich optisch langsam aneinander gewöhnen können. Oder man tauscht über Nacht die Käfige, so dass sich der Duft vermischt.Die schlimmsten Streithälse könnte auf engsten Raum (Transportbox) mind. eine 1/2 Stunde im Auto transportiert werden. Diese Stresssituation scheint die Tiere auch zusammen zu schweißen. Sollte es trotz aller Versuche und viel Geduld nicht klappen die Streithälse zu vereinen, sollte nach einer neuen Möglichkeit (weitere Kaninchen, Abgabe) gesucht werden.

R
RASSEN

Prinzipiell gilt: Je länger das Fell, umso mehr Pflege bedarf das Kaninchen. Das Ausscheren der Region um Augen, Ohren und den After beugt Verklebungen und Entzündungen vor.

T
TEMPERATUR

Die Körpertemperatur des Kaninchens liegt zwischen 38,5-40,0°C.

TRÄCHTIGKEIT

Da es erst nach dem Geschlechtsakt zu einem Eisprung kommt, ist die Trächtigkeitsrate bei den Kaninchen sehr hoch. Die Zicken sind etwa 1 Monat trächtig. Kurz vor der Geburt beginnen sie, sich die Haare rund um das Gesäuge heraus zu zupfen und benutzen diese zusammen mit Stroh für ihren Nestbau. Die Wurfgröße kann bis zu 12 Welpen vorweisen. Die anfänglich nackten Babys saugen 1x tgl. 3-5 Minuten und sind absolute Nesthocker. Nach ca. 8-10 Tagen öffnen sie die Augenlider. Das Absetzalter ist in der 4.-6. Woche erreicht.

TRANSPORT

Der Transport in einer Standardbox die sicherste und stressfreiste Lösung für 4- und 2-Beiner. Gerade im Sommer ist es wichtig, dass die Tiere in ihren Transportboxen genügend frische Luft bekommen und Futter und Wasser angeboten werden.  Nicht selten sehen wir in der Praxis völlig überhitzte Kaninchen in einem verschlossenen Pappkarton, oder das Tierchen erschreckt direkt auf dem Arm des Besitzers, während der Schäferhund im Wartezimmer schon überlegt, wie er am geschicktesten dran kommen könnte.

TROCKENFUTTER

Im Trockenfutter sollten hauptsächlich Gemüse, Kräuter und Gräser enthalten sein. Kaloriensünder sind Getreide, Mais, Nüsse, Zucker und Melasse. Das Tier sollte maximal 30g/ Tag Trockenfutter zu sich nehmen und den Rest seines Tagesbedarfs über das Heu abdecken.

TYPISCHES  VERHALTEN

Kaninchen leben in einem Sozialverband und somit nie alleine. Zu seiner Hauptbeschäftigung gehört es Tunnel zu graben. Kaninchen verfügen über einen guten Geruchssinn, sie sind dämmerungsaktiv, gut im Sprint aber vertragen Hitze sehr schlecht. Droht Gefahr trommelt das Kaninchen mit seinen Hinterbeinen.Kaninchen sind keine Tiere, die spielen wie ein Hund oder eine Katze. Da es sich um ein Stress anfälliges Tier handelt, ist es besser die Tiere zu beobachten, mit ihnen zu spielen und ihnen Kunststücke beizubringen. Auch Kaninchen haben eine eigene Sprache, hört man bspw. ein mahlendes Zahngeräusch fühlt sich das Tier wohl. Zähneknirschen wiederum deutet auf Schmerzen hin. Trommelt es mit den hinteren Beinen ist es aufgeregt, Schreie deuten auf massive Angst hin.Der Duft ist für ein Kaninchen sehr wichtig. Mit ihrer Kinndrüse markieren sie ihren Besitz.Das Revier wird mit Hilfe des Analdrüsenkotes begrenzt.Neben den äußeren Geschlechtsorganen sitzen die Leistendrüsen. Diese dienen der Erkennung und werden beim weibl. Kaninchen gerne in Kombination von Urin zum „Harnspritzen“ benutzt. Damit signalisiert die Häsin ihre Dominanz. Kaninchen haben ihre Augen sehr weit oben im Schädel sitzen. Sie sind daher sehr gut in der Wahrnehmung von Bewegungen, „Hell-Dunkel-Sehen“ hingegen ist für sie schwierig möglich. Im Farbspektrum können sie maximal die Farbe rot und grün unterscheiden.

U
URIN

Aufgrund der Fütterung kann es zu einer deutlich rötlichen Verfärbung des Urins kommen. Insgesamt weist der Urin des Kaninchens griesige Anteile auf. Manche Tiere neigen zu Harnsteinbildung. Diese Tiere sollte vorbeugend anders gefüttert werden.

V
Verantwortung

Zwar wurde Ihr Kaninchen sehr wahrscheinlich für eines Ihrer Kinder angeschafft, dennoch ist wichtig, dass Sie, als Erwachsener, als Vorbild fungieren. Mit festen Regeln und einem aufgestelltem Arbeitsplan sollten die Kinder in die Pflege miteinbezogen werden, die letztliche Kontrolle muss aber von Ihnen erfolgen.

W
WASSER

Am leichtesten nimmt ein Kaninchen Wasser über eine Nippelflasche oder einen Steinguttopf zu sich. Dabei sollte man auf die regelmäßige Reinigung achten. Ein etwa 2 kg schweres Kaninchen trinkt bis zu 0,25 ml Wasser/ Tag.

Z
ZWEIGE

Besonders gut zum Knabbern eignen sich Äste mit Knospen und Blättern wie z.B. Hainbuche-, Obstbaum (nicht Kernobst)- und Haselzweige. Ungeeignet sind hingegen sämtliche Steinobstsorten, Eiche, Kastanie, Eibe und Thuja.